InterKultur VielFarben e.V.
CLUB
MARCHWITZA
Sprechtag immer donnerstags 14-18 Uhr
(oder nach Vereinbarung)

Eine Gesellschaft ohne Kultur ist wie ein Garten ohne Blumen.
demnächst

1950 baut die gerade einjährige DDR ihre sozialistische Utopie: eine Idealstadt als Versuch einer neuen Welt und Ikone einer neuen Zeit, ein Arkadien des „neuen Menschen". Das heutige Eisenhüttenstadt ist ein kühnes Vorhaben. Gemeinsam mit dem Eisenhüttenkombinat Ost wird es direkt vom Reißbrett in die Weiten des dünn besiedelten Osten Brandenburgs gebaut. Die Wohnstadt des EKO" bekommt 1953 feierlich den Namen Stalinstadt" verliehen. Der soll wiederum 1961 mit der Umbenennung in Eisenhüttenstadt" aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen werden.
Im Film erzählt der spätere Chefarchitekt der Stadt vom Beginn der Planungen 1950 und von deren umfassenden Umsetzung. Erstbewohner berichten von der Freude über den ungeahnten Luxus im großzügigen sozialistischen Wohnparadies und ein Hüttenwerker von den roten Hochöfnern. Sie schildern ihre Erlebnisse von Arbeit und Freizeit, von Kindern und Partei. Es entsteht ein Portrait auf mehreren Ebenen: Vom sozialistischen Menschenideal, vom Versuch seiner Realisierung mit allen Mitteln, vom hoffnungsfrohen Einzug. Die Geschichte reicht bis zur Auflösung der Utopie im real existierenden Sozialismus, die sich im verfallenden Antlitz der Stadt zeigt wie in ihrer Verspottung als Schrottgorod".
Schwerpunkt der Betrachtung aber sind die 50er Jahre - die schwungvollste Phase in der Stadtentwicklung. Hier versucht der Film jene Kraft und Dynamik einzufangen, die im Glauben an die Zukunft stecken. Und immer wieder schwenkt er von der Stadt in das Werk, blickt auf die Menschen, die das gewaltige Projekt schultern, harte Entbehrungen in Kauf nehmen und das Neue begeistert mit Leben füllen. So fängt er eine Euphorie und einen Enthusiasmus ein, die heute fern scheinen.
Neben Architektur als Wegweiser verleihen Zeitzeugen-Statements, Ton-, Film-, und Bilddokumenten den Zugang zur Geschichte der Stadt. Ein wiederkehrendes Motiv sind die Planungen für den Zentralen Platz - dem eigentlichen Mittelpunkt der Stadt. Die wichtigsten Bauwerke sollten hier von Sieg, Macht und Reichtum künden. Doch trotz aller Anstrengungen blieb der Platz unbebaut. Die riesige Brache im Herzen der Stadt wurde Sinnbild einer entleerten Utopie, deren engstirniges Korsett sich weder als Menschenfreundlich noch Wandlungssfähig erwieß.

Die wunderbare Musicalwerkstatt des Clubs entführt Sie in ein "Best of" - Abend.
Genießen Sie den Abend, wenn die Darsteller*innen aus verschiedenen Stücken Szenen, Tänze oder Gesang zeigen.
Eine vorherige Platzreservierung ist unbedingt erforderlich!
info@marchwitza.de oder 03364-46047

